Der verhinderte Bankraub

von P. E. Dangelmaier

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Alexander war ein arbeitsamer Ingenieur in einer großen Baufirma. Vor einem Jahr war der Betrieb in Insolvenz gegangen, so stand Alexander mit seinem, nicht abbezahlten Haus ohne ausreichendes Einkommen da. Von Tag zu Tag wurde die finanzielle Situation schlimmer, jetzt kam auch noch Ursula, seine Frau mit immer neuen Forderungen, tu dies, tu das, probier es dort, versuch es da, doch Alexander hatte das alles schon mehrfach getan. Die Antworten, die Absagen waren immer die gleichen „ bedaure sie sind jetzt 42, unserem Betrieb geht's auch nicht so rosig, wir stellen momentan nicht ein“ Die Situation spitzte sich immer weiter zu, als Ursula ihn, mit den Worten „du Versager“ verlies. Alexander wußte nicht ein nicht aus. Dann dieser Brief von Ursulas Anwalt „ihre Frau hat die Scheidung eingereicht, sie fordert 200000,-- € als Ausgleich am Anteil des Hauses“ Alexander war wie von einer Wand erschlagen, sie mußte doch wissen? Die Verzweiflung stieg immer höher als er mit seinem Motorrad, das Auto war schon längst verkauft, in einen auswärtigen Bikershop fuhr. Mit aufgesetztem Helm betrat er den Laden und kaufte eine Sturmhaube. Ihm war der Ausweg aus seiner Situation, über Nacht gekommen, Banküberfall ! Mit dem Mut des Verzweifelten machte er sich auf den Weg, in seiner linken Tasche die Plastiktüte für das Geld in der rechten die Sturmhaube und die Handschuhe. Sein Motorrad hatte er in einer Seitenstraße an einem großen Supermarkt- Parkplatz abgestellt, Alexander konnte als Ingenieur ja planen und dachte sich, bei der Besuchsfrequenz auf diesem Parkplatz verwischen sich die Spuren am schnellsten. Motorradhelm und Rucksack für die mit Geld gefüllte Plastiktüte, hatte er am Bike gelassen. Unterwegs schoß es ihm mehrmals durch den Kopf „Alexander Cordes was machst du da, dann aber das ziehst du durch. So ging er von der Verzweiflung getrieben durch den Park der zwischen Supermarkt und Bank lag. Er sah nicht die Menschen auf den Parkbänken sitzen, sah nicht die Kinder spielen als er plötzlich, durch ein lautes freudiges „Hallo Alexander“, aus seinem Wahn gerissen wurde. Es war seine Jugendliebe Claudia die auf einer Parkbank sitzend ihn gerufen hatte. „Claudia Hiller du hier“, sie unterbrach, „jetzt Claudia Bittner“, er war in seinem Vorhaben unterbrochen und setzte sich neben Claudia. Sie sprachen von alten Zeiten und dass sie sich wohl schon 20 Jahre nicht mehr gesehen hatten als Claudia fragte „ was ist mit dir du siehst so bedrückt aus“ jetzt war die Hemmschwelle überwunden und aus Alexander kam die ganze Leidensgeschichte heraus. Er erzählte von der Pleite der Firma, der Arbeitslosigkeit, dem Haus , den Schulden und seiner weggelaufenen Frau. Claudia hatte kaum geredet und war eine gute Zuhörerin. Die Zwei redeten über eine Stunde lang, sie fühlten, daß sie sich immer noch vertraut waren, Claudia kramte aus ihrer Handtasche einen kleinen Schreibblock und einen Kuli hervor. Alexander ich muß jetzt weiter, habe mich sehr gefreut dich mal wiederzusehen, gab ihm den Zettel mit einer Anschrift und verabschiedete sich mit den Worten „versuch es mal dort“. er wollte den Zettel schon wegwerfen, dachte schon wieder eine die es besser weiß, steckte ihn dann doch ein und ging zu seinem Motorrad. Die Zeit war verflogen, die Bank hatte ohnehin schon zu und das Gespräch mit Claudia hatte ihn von seinem Vorhaben abgebracht. Am nächsten Tag fuhr Alexander zu besagter Adresse, er hatte sich noch gewundert, wo soll in der Villengegend eine Firma sein, als er die Hausnummer fand. Die Auffahrt hoch kam er vor das Haus mit seiner großen Pforte, sah das Firmenschild, das in Messing neben dem Eingang glänzte, na ja dachte er auf in den Kampf Torero. Alexander klingelte ein gut gekleideter Herr öffnete mit den Worten „bitte treten sie ein, sie wünschen“ Alexander hatte den Zettel aus seiner Tasche geholt Ich habe diese Adresse erhalten und wollte mich vorstellen. Einen Moment bitte, ich verständige den Chef. Der Herr war verschwunden als sich eine große zweiflügelige Tür öffnete „Alexander komm rein“ sagte Claudia die nach dem Tod ihres Mannes die Geschäfte übernommen hatte....